Die Strecke von Panama City bis nach Chitre dauert gut 5-6 Stunden mit dem Bus. Ich habe aber gute Unterhaltung mit meinem Sitznachbar, der zu seiner Freundin und Kinder fährt. Außerdem spielt er in einer Metal-Band. Wir tauschen zumindest die Facebook-Accounts aus, damit wir uns vielleicht später am Abend noch treffen. Er empfiehlt mir nämlich ein Restaurant, in dem man wohl richtig gut essen kann. In Chitreangekommen verabschiede ich mich aber erst mal von ihm. Jetzt gilt es meine nächste Unterkunft zu finden. Ich schnappe mir meine Sachen und laufe los Richtung „Stadt“, soweit kann das ja jetzt nicht sein. Die Hitze brennt auf meine Haut und meinen Kopf, die Taschen drücken auf meine Hüfte und Schultern und noch kein Hostel in der Stadt. An einer Tankstelle frage ich zwei Polizisten, die müssten sich doch hier auskennen. Der eine zuckt nur mit den Schultern und hat keine Ahnung, wo ich hin will. Der zweite Polizist weiß aber anscheinend Bescheid und gibt mir eine Wegbeschreibung, mit deren Hilfe ich auch wirklich das Hostel finde.
Das Zimmer im „Miami Mike“ ist sehr einfach und mit zwei Etagenbetten ausgestattet. Die Hitze steht leider auch hier im Zimmer. Eine Klimaanlage wäre jetzt so toll, gibt es leider aber nicht. Zumindest aber einen Ventilator, der ein bisschen kühle Luft durch die Bewegung spendet. Der Besitzer ist wirklich superfreundlich, doch irgendwie hatte ich ihn mir anders vorgestellt. Ich hatte eher einen schlanken muskulösen Surfertyp erwartet, der aus den Staaten ausgewandert ist und in Panama das Leben genießt. Die Realität hätte nicht weiter davon weg sein können. 😉
Chitre und die Umgebung erkunden.
Ich mache mich erst mal auf ein bisschen die Stadt zu erkunden. Es ist schon ein Unterschied von der Millionenstadt zu dieser Kleinstadt mit etwas mehr als 9.000 Einwohnern. Sie soll aber ja eh nur als Zwischenstation dienen. Nachdem ich mich etwas umgeschaut hatte und keiner wirklich das Restaurant kannte, was mir mein Busnachbar genannte hatte, gab ich mich mit Tortillas von einem kleinen Straßengrill zufrieden. In meinem Hostel treffe ich dann noch auf ein Pärchen aus Deutschland, die genau wie ich planten, die Umgebung von Chitre zu erkunden. Also schließ ich mich den beiden an. Außerdem haben wir noch eine vierte Person mit an Bord. Die Reise ist so doch viel angenehmer, weil ich nicht alles mit dem Bus machen muss und ich zudem auch noch nette Gesellschaft über den Tag dabei habe. Den Abend lasse ich mit der Praktikantin von Mike, die aus Argentinien kommt und dem dt. Pärchen (Anna und Ole) auf der Dachterrasse ausklingen.
Am nächsten Tag geht es erst mal Richtung Supermarkt. Hier warte ich mit Anna am Supermarkt, da Anna und Ole den Mietwagen noch abholen müssen. Ich setzte mich also mit Anna vor den Supermarkt und wir warten und warten und warten auf die anderen beiden. Es dauert so lange, dass wir uns schon Geschichten ausmalen, dass sie uns einfach vergessen haben und die Rundreise alleine machen oder sie auf dem Weg ausgeraubt worden sind und was weiß ich noch. Irgendwann tauchen sie auf und es geht ihnen gut. Sie mussten die Mietwagenfirma erst mal finden und dann hat es wohl ewig gedauert, bis siedann den Papierkram erledigt hatten.
Rundreise durch die Provinz Herrera
Dann kann es also endlich losgehen. Wir steuern als Erstes Las Minas an. Ein Dorf, in dem die Zeit stehen geblieben scheint. Die Straßen sind eine bessere Staubpiste, kein hektisches Treiben und kleine Häuschen, die Ihren Charme haben. Wir treffen auf dem Kirchplatz eine ältere Dame, mit der sich die beiden Mädels länger auf Spanisch unterhalten. Ole und ich sind da raus, weil wir nur wenig Spanisch verstehen und sprechen, aber auch die beiden Frauen verstehen nicht alles, was die gute Dame ihnen erzählt. Am Ende des Gesprächs lädt uns die alte Frau noch zum Essen ein, was wir aber dankbar ablehnen. Als Nächstes machen wir uns dann nach Ocu auf. Hier bietet sich uns ein ähnliches Bild, wobei die Stadt schon etwas „moderner“ wirkt. Am Marktplatz treffen sich die älteren Männer des Dorfs und sprechen über Gott und die Welt. Hier scheint die Welt noch in Ordnung zu sein.
Beim Auffinden des nächsten Ortes tun wir uns so ein bisschen schwer und so bleibt es nicht aus, dass wir uns verfahren. Ein paar nette Leute helfen uns aber auf die Sprünge und erklären uns wie wir fahren sollten. Es heißt auf jeden Fall erst mal ein Stück zurückfahren. So kommen wir ein zweites Mal an einem Friedhof vorbei, wo wir diesmal aber anhalten. Der Friedhof ist wahnsinnig bunt geschmückt, weshalb er unsere Aufmerksamkeit auf sich zog. Es ist schon sehr verrückt, wie das alles aussieht, die Gräber geschmückt mit den ganzen Plastikblumen. Keine Ahnung, ob ein besonderes Fest ansteht oder alles schon auf Weihnachten ausgerichtet ist. Vielleicht sind die Friedhöfe hier aber ja immer so geschmückt.
Probleme bei der Essenbestellung und Kühe auf der Straße
Dann machen wir uns aber endlich zu unserem letzten Ort auf, in dem wir haltmachen, Santa Maria. Der Ort liegt in einer wunderbaren malerischen Landschaft und müssten wir nicht heute noch zurück nach Chitre, hätte ich gesagt, lass uns hier bleiben und diese schöne Landschaft genießen und durch diese wandern. Leider war dies nicht möglich und die Fahrerei und das Besichtigen hat uns sehr hungrig gemacht und so kehren wir in einen kleinen Laden ein. Nachdem wir uns entschieden haben, wurde von uns reihum bestellt. Immer wieder musste die Bedienung hinten in die Küche gehen und schauen, ob sie das Gericht noch zubereiten konnten und immer wieder mussten wir uns noch umentscheiden. So scherzten wir schon immer, wenn sie nach hinten in die Küche ging, dass sie im nächsten Moment rauskommt und uns sagt, dass haben wir leider nicht mehr da. Am Ende hat dann aber doch jeder was zu Essen bekommen.